„Wie schnell sich alles ändern kann“ – auf die Feuerwehr ist aber immer Verlass in Dischingen

(ded) Im fast voll besetzten Saal des Bürgerhauses in Frickingen konnte Kommandant Hartmut Müller zahlreiche Kameradinnen und Kameraden zur Gesamtwehrversammlung begrüßen. Das Berichtsjahr 2021 war geprägt von großen Herausforderungen durch die Pandemie – und auch das laufende Jahr 2022 werde aller Voraussicht nach nicht einfacher, so Müller.

Neben vielen Einsatzkräften der Feuerwehr konnte Kommandant Müller einige Gäste zur Versammlung begrüßen. Vertreter der Gemeindeverwaltung und Gemeinderäte hatten Platz genommen – unter ihnen der designierte Bürgermeister Dirk Schabel. Auch Kreisbrandmeister Michael Zimmermann und der Vorsitzende des Feuerwehrverbandes, Uli Steeger, waren aufs Härtsfeld gekommen. Kommandant Müller berichtete über 216 aktive Einsatzkräfte in seiner Feuerwehr – eine Zahl, die rund 5% der Gesamtbevölkerung der Gemeinde entspricht. „Selbst eine Stadt Heidenheim hat kaum mehr Einsatzkräfte zur Verfügung“, verglich Müller mit
einem Augenzwinkern. In fünf Jugendgruppe seien 43 Mädchen und Jungen auf dem besten Weg, die „Feuerwehr von morgen“ sicherzustellen. 84 Mitglieder sind Teil der Altersabteilung – die mitgliederstärkste ihrer Art im Landkreis!

Im Jahr 2021 wurde die Feuerwehr Dischingen zu 43 Einsätzen alarmiert – mit allem, was der Feuerwehrdienst zu bieten hat: kleine und größere Brände, ausgelöste Brandmeldeanlagen, Türöffnungen, überflutete Keller und Ölspuren. Auch Fahrbahnverunreinigungen und Tierrettungen gehörten zum Spektrum. Insbesondere die Gäste zeigten sich mehrfach beeindruckt, in welcher Breite die Feuerwehren zu Einsätzen gerufen werden.

Auch 2021 sei sehr von der Pandemie geprägt gewesen, so Müller. „Jedoch war und ist die Aufrechterhaltung der Gesundheit von Einsatzkräften und die ständige Einsatzbereitschaft Ziel aller Maßnahmen“, betonte er. Der so wichtige und für die Feuerwehr essenzielle Baustein der Kameradschaft habe in der Pandemie immens gelitten – und leide weiterhin.

Nicht nur bei Übungen und Einsätzen sind die Feuerwehren der Gemeinde gefragt – beispielsweise unterstützen die Feuerwehren die Gemeinde bei der Erstellung einer Löschwasserkonzeption mit erheblichem Aufwand: durch die Feuerwehren wurde die Leistungsfähigkeit der Entnahmestellen aus dem Rohrleitungsnetz geprüft und gemessen. „Ich erwarte, dass die gewonnenen Erkenntnisse in die Konzeption einfließen und diese in enger Abstimmung mit der Feuerwehr zügig weiter verfolgt wird“, fasste Kommandant Müller zusammen.

Im Jahr 2021 konnte ein neuer Mannschaftstransportwagen für die Abteilung Frickingen in den Einsatzdienst übernommen werden – die Beschaffung zweier weiterer Mannschaftstransportwagen erfolgt im laufenden Jahr 2022. Die überörtliche Zusammenarbeit werde in der Zukunft noch wichtiger und enger werden, so Müller – mit den Nachbargemeinden Neresheim und Nattheim wurden entsprechende Vereinbarungen getroffen.
Hartmut Müller bat seine anwesenden Kameradinnen und Kameraden abschließend darum, der Feuerwehr weiterhin die Treue zu halten und Übungen regelmäßig zu
Freiwillige Feuerwehr Dischingen besuchen – nur mit aktuellem Wissen und regelmäßigem Training könne der Dienst zum Wohle der Bevölkerung unfallfrei und schnell geleistet werden.

In ihren Grußworten zeigten sich auch die Gäste der Versammlung beeindruckt von den Zahlen, die Müller in seinem Bericht vorgestellt hatte. Der zweite stellvertretende Bürgermeister, Karl-Heinz Pappe, sicherte der Feuerwehr die volle Unterstützung der Gemeinde zu: „Gemeinderat und Verwaltung wissen, dass jeder Euro für die Feuerwehr gut angelegt ist – für die Sicherheit von uns allen in Dischingen“. Auch der dringend notwendige Neubau des Gerätehauses in Dischingen schreite voran, so Pappe. Jedoch müsse ein solches Projekt auch mit entsprechend finanziellen Ressourcen ausgestattet werden.

Kreisbrandmeister Michael Zimmermann dankte in seinem Grußwort für die Ausrichtung des Ausbildungsforums sowie des Kreisfeuerwehrmarsches am kommenden Wochenende. „Ich weiß nur zu gut, welchen Aufwand ihr hier betreibt“, lobte Zimmermann. Auch sein Bericht war geprägt von den Themen Pandemie und Krieg in der Ukraine – jedoch haben die Feuerwehren des Landkreises Heidenheim vielfach unter Beweis gestellt, wie gut die „Blaulichtfamilie“ funktioniert. Mit einem Blick in die Zukunft verwies Kreisbrandmeister Zimmermann auf die Herausforderungen in den nächsten Monaten und Jahren – darunter Themenkomplexe wie der Digitalfunk. Auch der erforderliche Neubau der Leitstelle in Aalen schreite voran.

Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Uli Steeger, freute sich „riesig auf a scheene Wanderung über Euer Härtsfeld“ am kommenden Wochenende beim Kreisfeuerwehrmarsch. Auch das Ausbildungsforum werde ein Highlight – er bedankte sich herzlich für die Ausrichtung und Vorbereitung durch die Feuerwehr Dischingen. „Wer hätte aber geglaubt, wie schnell sich alles ändern kann“, so Steeger. Eigentlich sollte – mit Unterstützung der Feuerwehren des Landkreises – in der Ukraine eine freiwillige Feuerwehr gegründet, aufgebaut, ausgebildet und unterstützt werden. „Stattdessen schicken wir jetzt Hilfsgüter, Verbandmaterial und Krankenwagen in die Ukraine“, zeigte sich Steeger sichtlich bewegt. „Der unsägliche Krieg vor unserer sprichwörtlichen Haustüre wird uns leider noch einige Zeit mit seinen Folgen begleiten“, war sich Steeger sicher.

Im Rahmen der Versammlung konnten wieder zahlreiche Ehrungen und Beförderungen durch Kommandant Müller und Kreisbrandmeister Zimmermann überreicht werden: Für 15 Jahre Einsatzdienst in der Feuerwehr erhielten Dennis Schwarz, Sandra Schmid, Simon Bayer und Peter Raunecker das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Bronze. Seit 25 Jahren leisten Tobias Pradl, Stefan Schmid und KarlJosef Wieland Feuerwehrdienst in Dischingen – sie erhielten das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber. Unglaubliche 40 Jahre Dienst am Nächsten in der Feuerwehr leistete Wolfgang Theierl der Abteilung Ballmertshofen – er wurde mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes in Gold gebührend geehrt. Nach erfolgreichem Abschluss der entsprechenden Lehrgänge konnte Hartmut Müller auch wieder Kameraden in neue Aufgaben berufen und entsprechend befördern: Daniel Deichmann, Marco Täubel und Simon Linder wurden zu Gruppenführern
ernannt und zu Löschmeistern befördert. Markus Göttle und Kilian Hägele wurden zu Zugführern ernannt und zum Brandmeister befördert.

Mit vielen Gesprächen, einem guten Austausch – aber auch Wehmut ob der fehlenden
Kameradschaftspflege – beendete die Feuerwehr Dischingen ihre
Hauptversammlung.

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